Wenn ich an die Anfänge von Cabanova im Jahr 2000 zurück denke, bekomme ich ein Gefühl, das man eigentlich nur von der Fahrt mit einer Achterbahn kennt. Wir hatten sehr viele Höhen und Tiefen auf dem Weg bis zu dem Punkt, an dem wir heute angekommen sind. Es war eine Zeit mit verdammt viel Spaß und Nervenkitzel.
Es begann alles 1999, als Karl Weyers und ich (Sebastian Schmitz / kurz Bas genannt) uns zusammengetan haben, um uns mit einer kleinen Internetagentur in Düsseldorf selbstständig zu machen. Damals war es so, dass um das Wort „Internet“ ein großer Hype gemacht wurde und man irgendwie in dem Bereich erfolgreich sein wollte. Das Ziel unseres Unternehmens war es, individuelle Websites für kleinere und mittlere Unternehmen zu erstellen.
Unser erstes Büro war eine kleine, unsanierte Dachgeschosswohnung, in der Karl wohnte. Das Team bestand zu der Zeit lediglich aus uns beiden und einer leicht bekleideten Damen im Bikini auf einem überdimensional großen Poster an der Wand, die uns in dieser Zeit beste Gesellschaft leistete
Wir konzentrierten uns sehr auf unsere Arbeit und investierten sehr viel Kraft und Mühe in die Suche nach neuen Kunden. Dabei fokussierten wir uns auf vor allem auf kleinere Unternehmen, die noch keine Website hatten oder eine, die aus unserer Sicht noch verbesserungswürdig war.
Dabei fiel uns immer wieder auf, dass diese Unternehmen in der Regel drei Dinge gemeinsam hatten:
1. Sie alle hatten Lust auf eine neue Website
2. Sie zeigten uns alle Beispiele von Websites, die in ihren Augen großartig waren und die sie dann in dieser Art für ihr Unternehmen auch umgesetzt haben wollten
3. Nachdem wir ihnen sagten, welche Kosten damit verbunden wären, eine solche Website speziell abgestimmt auf die Bedürfnisse ihres Unternehmens zu erstellen, hörten wir nichts mehr von ihnen. Sie hatten ein anderes, kleineres Budget für diese Maßnahme vorgesehen.
Da wir sehr viel Zeit investierten, um für unsere Kunden Konzepte auszuarbeiten um ihnen darauf basierend einen Kostenvoranschlag zukommen zu lassen, um letztendlich dann doch eine Absage zu erhalten, setzten wir uns zu einem Brainstorming zusammen, um heraus zu finden, wie wir diese Situation ändern könnten, so dass sowohl der Kunde als auch wir davon profitieren.
Wir erkannten sehr schnell, dass es viele potentielle Kunden gibt, die eine Website wollen, aber das sie nicht über das dafür notwendige Budget verfügen. Viele Kunden waren bereit sich selbst hinzusetzten und einige Stunden Arbeit zu investieren, um so günstiger an die Website zu kommen. Aber sie waren eben keine Programmierer. Einige von ihnen hatten auch einen „Neffen“, „Nachbarn“ oder „Bekannten“, der diesen Part übernehmen sollte, aber nie entstand eine wirklich gute und professionelle Website.
Sie wollten es einfach, kostengünstig und professionell haben und genau daraus entstand die Idee für den Cabanova Sitebuilder.
Zu jener Zeit gab es bereits eine Handvoll Sitebuilder auf dem Weltmarkt, aber sie waren in Deutschland weitgehend unbekannt, so dass wir beschlossen, diesen Weg zu gehen. Wir begannen mit dem Entwurf eines Prototyps, machten viele Skizzen und Entwürfe und hatten jede Menge Late-Night-Brainstorming Sitzungen.
Wir entschieden uns für eine Version von Sitebuilder, die auf Flash basiert waren, weil sie einfach zu bedienen ist und es die einzige Technologie ist, die es uns erlaubt eine einfach zu bedienende Benutzeroberfläche zu schaffen. Java gab es auch schon auf dem Markt, aber es war bei weitem nicht so plattformunabhängig, wie Flash.
Zu der Zeit arbeiteten wir mit einem Unternehmen in den Niederlanden zusammen, das darauf spezialisiert war, Start-Ups zu unterstützen. Es half bspw. bei der Erstellung eines Business-Plans, ein gutes Management Team und auch Startkapital zu finden. Als wir mit der Umsetzung unserer Vision begannen, war die große Dotcom-Blase bereits enorm angewachsen.
Alles lief recht gut an und beide Seiten hatten die besten Absichten. Leider haben Karl und ich aber recht schnell erkannt, dass wir mit der Vorgehensweise unserer Partner und auch mit den meisten ihrer Vorschläge nicht einverstanden waren. In einigen Fällen schien es, als würde man uns auch nicht wirklich zuhören wollen. Also nahmen wir wieder Abstand von dieser Firma und arbeiteten alleine weiter.
Bald darauf versuchten wir erneut Startkapital zu beschaffen, aber es sollte uns nicht gelingen. Viele Investoren waren mittlerweile von der geplatzten Dotcom Blase leider etwas angeschlagen und waren nicht bereit weiter in diesen Markt zu investieren. Eine weitere Investition war für uns damit leider nicht möglich, also beschlossen wir, den Weg einfach alleine zu gehen. Da wir einige Kunden hatten, für die wir regelmäßig Websites bauten, konnten wir die Entwicklung letztendlich auch ganz gut alleine finanzieren.
Wir haben daraufhin schnell erkannt, dass die Entwicklung des Sitebuilders wahrscheinlich erheblich langsamer fortgeschritten wäre, wenn wir bspw. eine Finanzierung über eine Bank gemacht hätten. Der Vorteil unserer aktuellen Situation war ganz eindeutig der, dass nun die Dinge machen konnten, die wir wollten, ohne dass die Investoren versuchen würden uns in eine andere Richtung zu stoßen, mit der wir gar nicht einverstanden gewesen wären.
Wir blieben am Ball und natürlich auch fleißig und waren im Juli 2001 mit der ersten Beta-Version von Cabanova online. Der erste Meilenstein war erreicht.